Linke & Piraten: Große Rathaus-Koalition sollte Entscheidung gegen das Votum des Vorstandes des Frauenhauses überdenken

Zur Entscheidung von CDU und SPD im Sozialausschuss, gegen das Votum der Fachpolitik personelle Veränderungen im Wolfsburger Frauenhaus durchzudrücken, erklärt Bastian Zimmermann, für DIE LINKE beratendes Mitglied im Sozialausschuss:

“Ich fordere die große Koalition im Rathaus auf, ihre Entscheidung vor der Schluss-abstimmung des Haushaltsplanes im Rat nochmal zu überprüfen. Der von den großen Fraktionen beschlossene Änderungsantrag zum Haushalt zeigt, dass sie das Problem nur halb verstanden haben.”

Es sei zwar ein Fortschritt, dass die bisherige gute Arbeit der Hauswirtschafterin des Frauenhauses honoriert werde und ihr eine neue Beschäftigung angeboten werden soll. Richtig sei auch, das ursprüngliche Vorhaben der Verwaltungsspitze unter Oberbürgermeister Klaus Mohrs zu korrigieren und nun doch wieder eine Stelle für eine Hauswirtschaftskraft im Frauenhaus zu schaffen.

Bastian Zimmermann erläutert: “Die Entscheidung von SPD und CDU kann trotzdem nur Kopfschütteln und Fassungslosigkeit auslösen. Im Ausschuss wurde eindrucksvoll geschildert, dass es sich um keine gewöhnliche Stelle im Frauenhaus handelt. Wer dort arbeitet, muss besondere soziale Kompetenzen mitbringen, um den Frauen, die dort angesichts bedrückender Erlebnisse Unterstützung und Zuspruch benötigen, helfend zur Seite stehen zu können. Wer unmittelbar die Schilderung häuslicher Gewalt gegen Frauen erlebt, braucht ein ganz dickes Fell. Deshalb ist es verantwortungslos, bei der Wiederbesetzung der Stelle auf Zuschüsse aus Nürnberg zu schielen und zu hoffen, der Job werde nicht wie bei vielen Vorgängerinnen als Arbeit mit ganz besonderen psychischen Belastungen erlebt.”

Besonders enttäuschend sei vor diesem Hintergrund das Abstimmungsverhalten des SPD-Sozialpolitikers Hartwig Erb. Bei der Weiterfinanzierung der Beratungsstelle für mobile Beschäftigung habe Erb zu Recht darauf hingewiesen, dass die dortigen Mitarbeiter einen guten und wichtigen Job machen, auch weil sie persönliche Voraussetzungen für die Arbeit haben. Bei der Stelle für das Frauenhaus, bei der das genauso gelte, habe er sich aber der Koalitionsdisziplin unterworfen, so Zimmermann.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert