Die Fraktion beantragt:
1. Die Verwaltung möge prüfen, ob und gegebenenfalls wo in Wolfsburg wohnungsnah Flächen für neue Kleingartenanlagen zur Verfügung stehen können.
2. Die Verwaltung wird um Kenntnisgabe gebeten, ob bei einer Kündigung von Kleingartenpachtverträgen die Zahlung einer Kündigungsentschädigung finanziell erfolgt oder ob in diesem Fall von der Stadt Ersatzanlagen mit den gemeinschaftlichen Einrichtungen, zum Beispiel Wegen, Spielflächen und Vereinshäusern geschaffen werden.
Begründung:
In den letzten Jahren sind in Wolfsburg der Kleingärtnerverein Heimatscholle an der VW-Arena (40 Gärten) sowie die Vereine Steimker Berg (104 Gärten) und Waldfrieden (118 Gärten) im jetzigen Baugebiet Hellwinkel-Terrassen an der Reislinger Straße aufgelöst worden.
Im zur Beschlussfassung vorgelegten Masterplan Nordhoff-Achse sind weitere drei Vereine betroffen: Der Verein Sonnenschein (125 Gärten) südlich der Nordhoffstraße, sowie die Vereine Westersiek (119 Gärten, seit 1944) und Am Bohlweg (129 Gärten, seit 1946) zwischen Nordhoffstr. und Kanal.
Die 2019 vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Auftrag des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) veröffentlichten Ergebnisse der Studie „Kleingärten im Wandel – Innovationen für verdichtete Räume“ verdeutlichen die Bedeutung von Kleingärten. Dort heißt es: „Kleingärten müssen als kleinteilige grüne Inseln auch unter dem Primat der Innenentwicklung künftig in innenstadtnahen Wohnquartieren erhalten werden.“
Kleingärten sind „Rückzugsräume, u.a. für Familien mit Kindern auf der Suche nach sicheren und sauberen Freiräumen und bieten ebenso anderen Zielgruppen gerade in verdichteten städtischen Strukturen Ruhe, Erholung und Stressausgleich.“
Wünschenswert ist ein Kleingartenentwicklungskonzept, damit der Bedarf an Kleingärten auch mittel- oder langfristig in Wolfsburg gesichert ist.
Link zur Studie: https://bit.ly/BBSR-studie