Die Fraktionen SPD, CDU, PUG und Linke & Piraten beantragen:
Der Beschlusstext zur Vorlage V 2019/1228 wird wie folgt geändert:
- Einer Änderung des Fahrplanangebotes des Busliniennetzes der Wolfsburger Verkehrs GmbH wird unter Einbeziehung der nachfolgenden Ergänzungen/ Änderungen entsprechend der beigefügten Anlage zum 15. Dezember zugestimmt.
- Um möglicherweise entstehende Versorgungslücken abzufangen, wird die WVG ein Konzept für alternative Bedienformen wie beispielsweise ein Anrufsammel- oder Anruflinientaxi erarbeiten. Diese sind schnellstmöglich zwischen der WVG und der Stadt Wolfsburg abzustimmen.
- Der Fuhrpark der WVG muss entsprechend des Anrufbus-, Anrufsammel- bzw. Anruflinientaxi-konzeptes angepasst werden.
- Flexible Bedienformen werden insbesondere von Montag bis Sonntag in den Schwachverkehrszeiten ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 angeboten:
1. Montag bis Samstag: ab 20 Uhr
2. Sonn- und Feiertags: ganztägig
- Die Einführung von neuen Linien in den Schwachverkehrszeiten (221-227) gilt von:
1. Montag bis Freitag: ab 20:00 Uhr
2. Samstag: bis 8:00 Uhr und ab 20:00 Uhr
3. Sonn- und Feiertags: ganztägig
- Die Linie 222 fährt bei jedem Umlauf bis zum Schützenhaus, um die westlichen Stadtteile besser an das Klinikum anzubinden.
- Der Ausbau weiterer Haltestellen im Stadtgebiet wird geprüft und umgesetzt (Beispiel Haltestelle Marktstraße/Hinter dem Hagen in Fallersleben).
- Die Auswirkungen der zu beschließenden Änderungen werden stetig evaluiert, so dass jederzeit die Möglichkeit zur Anpassung besteht.
- Sollte die Evaluation einen Anpassungsbedarf ergeben, ist unverzüglich der betroffene Ortsrat zu informieren und in Entscheidungen einzubinden.
- Es soll ein Konzept zur Steigerung der Attraktivität und Verbesserung des ÖPNV erstellt und umgesetzt werden.
Der Ansatz der WVG, den Busverkehr effizienter zu gestalten, indem in den Schwachverkehrszeiten Linien zusammengeführt und teilweise in größeren Takten bedient werden, ist nicht nur auf Grund des geringeren Personalbedarfs sinnvoll, sondern vor allem im Interesse des Klimaschutzes, denn (fast) leere Busse verursachen auf Grund des Verbrauches einen hohen CO2-Ausstoß.
Um die Qualität des ÖPNV in Wolfsburg dennoch auf gleich hohem Niveau zu halten, ist es aus Sicht der Antragsteller zwingend erforderlich, das Angebot durch zusätzliche flexible Bedienformen wie den Anrufbus zu ergänzen. Um die potenziellen Lücken der Fahrplan- und Linienänderung zu schließen, muss hierfür das Konzept der Anrufbusse erarbeitet werden. Damit soll erreicht werden, dass die Zahl der Fahrten bzw. die Ausnutzung der Anrufbusse erheblich gesteigert werden kann.
Der Einsatz von kleinen, sparsameren Fahrzeugen (bis 8 Personen) in den Schwachverkehrszeiten hat zudem den Vorteil, dass die Fahrer*innen dieser Kleinbusse keinen Busführerschein benötigen. Die Fahrtwünsche können per App, Internet und Telefon angemeldet werden, ein Dispositionssystem optimiert die Routen und bündelt die Fahrten analog der vom Regionalverband im Harz eingesetzten EcoBus Software.
Beim Aufbau der flexiblen Bedienangebote sollte die Zusammenarbeit mit Volkswagen gesucht werden. Es bietet sich an, dass wir in Wolfsburg an den Erfahrungen dieses Unternehmens partizipieren.
Die Umstellung der Linien soll auf eine 2-jährige Testphase begrenzt werden, die nach einem Jahr ausgewertet wird. Auf Basis dieser Evaluation soll für die Ratssitzung im Juni 2021 eine Vorlage für den Fahrplanwechsel im Dezember 2021 erarbeitet werden.